Startseite / Unsere Kund*innen / Nachhaltig.kritisch: đ Klimajournalismus ohne Filter â Wie drei junge Leipziger:innen den grĂŒnen Status Quo hinterfragen
Seit 2019 betreiben Ann-Sophie, Annika und Robin mit nachhaltig.kritisch jungen und unabhĂ€ngigen Klimajournalismus. Auf Instagram und den wichtigsten Podcast-Plattformen nehmen sie Klimathemen kritisch unter die Lupe und hinterfragen den Status Quo der grĂŒnen Filterblase. Mit fundierten Recherchen, kreativen Illustrationen und einem feinen GespĂŒr fĂŒr relevante Inhalte erreichen sie monatlich bis zu 100.000 Menschen â und es werden immer mehr. Wir haben sie zum Interview eingeladen.
1ïžâŁ Wie ist die Idee zu nachhaltig.kritisch entstanden und was war eure gröĂte Motivation, mit unabhĂ€ngigem Klimajournalismus zu starten?
nachhaltig.kritisch ist im Masterstudiengang Multimedia & Autorschaft in Halle an der Saale entstanden. Wir, Robin und Ann-Sophie, haben das Projekt 2018 zusammen mit unserer damaligen Dozentin Maren Schuster im Rahmen des Jahrgangsprojekts (Keine) Angst vor der Zukunft konzipiert. Noch bevor wir 2019 live gegangen sind, konnten wir Annika als Illustratorin fĂŒr das Projekt gewinnen, deren kreative Zeichnungen den Kanal bis heute so besonders machen. Wir wollten mit nachhaltig.kritisch von Anfang an ein Angebot schaffen fĂŒr Menschen, die sich umfassend und kritisch mit der Klimakrise, der Klimagerechtigkeitskrise und der BiodiversitĂ€tskrise beschĂ€ftigen wollen. Dabei haben wir uns fĂŒr Instagram als Hauptkanal entschieden, weil der Hashtag #nachhaltigkeit damals sehr stark besetzt war mit grĂŒnem Konsum, Ă€sthetischen Bildern von BambuszahnbĂŒrsten und selbstgemachten Seifen – dabei ist die Klimakrise ja weitaus mehr als das.
2ïžâŁ Was sind die gröĂten Herausforderungen, denen ihr als junges und unabhĂ€ngiges Medienprojekt im Bereich Klimajournalismus begegnet?
Vorneweg: Wir lieben es, als Projekt unabhĂ€ngig zu sein. Es ist toll, dass wir selbst Themen setzen dĂŒrfen, alle wichtigen Entscheidungen selbst treffen und uns auch flexibel die Pausen einrĂ€umen können, die man in der intensiven BeschĂ€ftigung mit dem Thema einfach manchmal braucht. Eine Herausforderung, die das mit sich bringt, ist zum Beispiel, dass wir, je gröĂer das Projekt wird, in wirklich viele Aufgaben hineinwachsen mĂŒssen. Unsere Kernaufgaben und Leidenschaften, das Schreiben und Illustrieren, nehmen mittlerweile einen relativ kleinen Prozentsatz unserer tĂ€glichen Arbeit ein. Als GrĂŒnder:innen von nachhaltig.kritisch haben wir in den letzten Jahren nicht nur zusĂ€tzlich eine Webseite und einen Podcast hochgezogen, sondern auch ein Buch geschrieben. Wir ĂŒberlegen uns auch Marketingaktionen, briefen Freelancer:innen, machen Community Management, unsere Steuer und beschĂ€ftigen uns nebenbei massiv mit unserer Finanzierung. Was natĂŒrlich das zweite und wichtigste Stichwort liefert: Als unabhĂ€ngiges Projekt ohne Mediendach bekommt man eben kein monatliches festes Gehalt, sondern muss sich alternative Wege der Finanzierung suchen. Da wir die Gefahr sehen, dass Werbung und journalistischer Inhalt sich auf Instagram leicht vermischen kann, fallen fĂŒr uns auch viele klassische Influencer-Verdienstmodelle weg. Das ist eigentlich die gröĂte Herausforderung, mit der wir zu kĂ€mpfen haben.Â
3ïžâŁ Wie wĂ€hlt ihr die Themen aus, die ihr in euren BeitrĂ€gen und Podcasts behandelt? Gibt es einen bestimmten Fokus, der euch besonders wichtig ist?
Ehrlich gesagt passiert bei der Auswahl der Themen viel aus eigenem Interesse. Robin ist sehr gut darin, Ideen fĂŒr BeitrĂ€ge zu entwickeln, die einen neuen Blickwinkel bieten und unsere Community besonders interessieren. Thematisch nimmt er sich gerne die Bereiche Naturwissenschaft, ErnĂ€hrung und popkulturelle PhĂ€nomene vor. Ann-Sophie ĂŒbernimmt oft die gesellschaftlichen, psychologischen und wirtschaftlichen Dimensionen der Klimakrise. Bevor wir ein Thema recherchieren und schreiben, besprechen wir das in der Regel noch einmal zu dritt und spinnen das Thema gemeinsam noch etwas weiter. Wichtig sind uns sowohl bei unseren Instagram-Themen als auch bei unserem Podcast eigentlich nur zwei Dinge: 1. eine gute und grĂŒndliche Recherche. 2. eine kurzweilige, kreative und manchmal auch humoristische Darstellung.
Instagram-Beitrag vom 24.10.2024
4ïžâŁ Welche Momente oder Erfolge sind euch in eurer bisherigen Arbeit besonders im GedĂ€chtnis geblieben?
Unser Buch in den HĂ€nden zu halten.Nachrichten aus der Community zu bekommen, in denen steht, dass ein Beitrag etwas bei ihnen ausgelöst oder im Positiven verĂ€ndert hat. Die Momente, in denen wir einen Journalisten- oder Nachhaltigkeitspreis gewonnen haben. Nicht, weil wir Preisen an sich so eine hohe PrioritĂ€t einrĂ€umen, sondern weil es eine Anerkennung von AuĂen fĂŒr unsere Arbeit darstellt, die uns bestĂ€rkt, weiterzumachen. Und vielleicht das Wichtigste: In den Jahren, in denen wir nachhaltig.kritisch jetzt machen, ist zwischen uns eine ziemlich schöne Freundschaft entstanden, die wir nicht mehr missen wollen!
5ïžâŁ Wie seht ihr die Zukunft des Klimajournalismus? Gibt es Trends oder VerĂ€nderungen, die euch besonders optimistisch stimmen oder besorgen?
Jede einzelne Klimajournalistin und jeder einzelne Klimajournalist, den wir kennen, macht einen super Job. Viele davon setzen sich dafĂŒr ein, dass die Klimakrise den Platz und die Darstellung in der Berichterstattung bekommt, den sie verdient. Sie erstellen Weiterbildungsangebote fĂŒr andere Journalist:innen und Redaktionen. Sie weisen auf MissstĂ€nde hin. Sie schreiben eigene Artikel, in denen sie es anders machen. Es bleibt abzuwarten, wie schnell oder langsam ihr Wissen und ihr Engagement bei den Redaktionen ankommt.Â
6ïžâŁ Welchen Rat wĂŒrdet ihr anderen jungen Menschen geben, die ebenfalls im Bereich Klimajournalismus oder nachhaltiger Medienarbeit tĂ€tig werden möchten?
Geht damit raus. Sucht euch Menschen, die anders sind als ihr und die doch eine Ă€hnliche Vision haben. Lernt dazu, wĂ€hrend ihr schon losgegangen seid. Bleibt authentisch in Inhalt und Form und passt euch nicht bis zur Unkenntlichkeit an die Plattformlogiken der sozialen Netzwerke an. Und: Achtet auf euch und schenkt euch Pausen. Das Thema hat das Potenzial, Verzweiflung, Angst und Stress in uns auszulösen, die hĂ€ufig in Wellen auftreten. Macht euch immer wieder bewusst, dass ihr nur dann effektiv fĂŒr die Rechte von Menschen und der Natur kĂ€mpfen könnt, wenn ihr mental gesund seid.
7ïžâŁ Was verbindet euch mit der EthikBank?
Wer versucht, das Thema Nachhaltigkeit konsequent im eigenen Leben mitzudenken, kommt an einer nachhaltigen Bank nicht vorbei. Uns hat die EthikBank mit ihren strengen Kriterien hinsichtlich Umwelt, Sozialem und UnternehmensfĂŒhrung ĂŒberzeugt und wir sind seit mehreren Jahren sehr zufriedene Kund:innen!
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