Eine wichtige Erfahrung zu Ausbildungsbeginn

Von: Jeannette Zeuner

19.08.2019

Bereits seit 14 Jahren schicken wir unsere neuen Auszubildenden vor dem eigentlichen Berufsstart für ein vierwöchiges Praktikum auf den Bauernhof. Der Gedanke hinter diesem ungewöhnlichen Ausbildungsbeginn ist es, den Blick der jungen Menschen auf die verschiedenen Arbeitswelten unserer Kunden zu lenken. Besonders die körperlich anstrengende Arbeit auf dem Bauernhof verlangt den Auszubildenden einiges ab. Jeder ist gefordert, kräftig mit anzupacken und so die eigene Komfortzone zu verlassen. Auf diese Weise lernen die Auszubildenden viel über unsere Kunden und deren Arbeit. Das schafft Respekt und Wertschätzung und legt somit den Grundstein für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Geld unserer Kunden. Ein angenehmer Nebeneffekt der Hofwochen ist auch, dass sich die Auszubildenden eines Jahrgangs bei der gemeinsamen Arbeit sehr gut kennenlernen und als Team zusammenwachsen.

Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass die vier Hofwochen tatsächlich prägend für den weiteren Weg der jungen Bankkaufleute sind. Das bestätigt auch Prokurist Toni Scheller, der im Jahr 2007 seine Bankausbildung in der Agrargenossenschaft begann.

„Es war wirklich sehr anstrengend. Das frühe Aufstehen, die harte Arbeit im Stall bei den Pferden und Kühen. Zurückblickend war es aber seine sehr wichtige Erfahrung und ich möchte die Zeit nicht missen. Manchmal, wenn ich morgens die Papierberge auf meinem Schreibtisch sehe, wünsche ich mich zurück nach Etzdorf zum Pferde striegeln.”

erzählt der heute 30jährige Familienvater.

Genau anders herum ergeht es aktuell Victoria Ende (20 Jahre) und Jenny-Sophie Tiborski (17 Jahre), unseren neuen Nachwuchs-EthikBanker. Sie können es kaum erwarten, endlich im Berufsleben als Bankkauffrauen durch zu starten. Doch ehe es soweit ist, müssen auch sie sich zuerst auf dem Hof beweisen. Victoria, die selbst ein Pony besitzt und mit der Arbeit im Stall vertraut ist, hat sich sehr auf die Zeit auf dem Bauernhof gefreut. Doch die Überraschung war groß, denn für die erste Hofwoche hat sich die Agrargenossenschaft in diesem Jahr etwas Neues einfallen lassen: Housekeeping stand auf dem Programm. So begann das Praktikum diesmal mit Betten machen und Staub wischen in den Zimmern des zum Hof gehörigen Naturhotels, Tellerwaschen im Restaurant und jeder Menge Unkraut zupfen rund um das gesamte Gelände. „Ich werde wahrscheinlich von Unkraut träumen, aber es gibt sicher noch viel anstrengendere Arbeiten als Unkraut jäten. Die Tage im Stall werden bestimmt auch nicht einfacher. Diesen kleinen Exkurs vor der eigentlichen Ausbildung finde ich nicht schlimm, es wird uns nicht schaden “ erzählt die gebürtige Leipzigerin Victoria. „Die Umgewöhnung vom Schulleben in den 8 Stunden Arbeitsalltag, an dem der Wecker früh morgens um fünf klingelt, war viel schlimmer als die eigentlichen Aufgaben hier!“ stimmt ihr die neue Kollegin Jenny-Sophie lachend zu. „Ich freue mich auf die Arbeit mit den Tieren in den nächsten Tagen. Ich habe noch keine Erfahrungen darin und bin sehr aufgeregt. Meine Mutti jedenfalls ist total begeistert. Sie hat auch einmal auf einer Alm gearbeitet und findet es gut, dass ich jetzt auch diese Erfahrung machen darf – obwohl ich ja Bankkauffrau werden will.“ erzählt die Eisenbergerin weiter.

Auch wenn beiden die Arbeit in der Landwirtschaft und im Hotelbetrieb Spaß macht, sind sie sehr neugierig auf die Zeit in der Bank. Dort werden Sie ab September offiziell durchstarten.

 

 

Bilder: © Fotostudio Arlene Knipper

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